Brunch Konzert mit Musik aus dem Jahr 1878
Brunch im Farel Bistro:
vor dem Konzert ab 9:00 | nach Konzert bis 13:00
Reina Abe, Flöte
Simon Mantel, Oboe
Anri Nishiyama, Klarinette
Julia Marion, Fagott
Astrid Schumacher, Horn
Programm:
Paul Taffanel
Quintette pour instruments à vent
I. Allegro con moto, II.Andante, III. Vivace
Antonin Dvorák (arr. Jesper Jerkert)
Serenade d-Moll op.44
I. Moderato, quasi marcia , II. Tempo di minuetto, III. Andante con moto, IV. Finale. Allegro molto
Europa erlebte in den 1870er Jahren ständige Veränderungen, darunter Kriege, die daraus resultierende Bismarcksche Bündnispolitik und die Erfindungen wie zum Beispiel Telefon und Phonographen, die weltweit grosse Auswirkungen hatten. Mitten in dieser Ära, im Jahr 1878, wurden die beide Werke unseres Programmes veröffentlichtet: die Serenade d-Moll von Antonin Dvorák und das Bläserquintett g-Moll von Paul Taffanel.
Am 30. Dezember 1877 besuchte Antonin Dvorák ein Konzert der Wiener Philharmoniker in Wien und hörte die Serenade Nr. 10 für Bläser in B-Dur, KV 361 (370a), «Gran Partita» von Wolfgang Amadeus Mozart. Er war davon sehr beeindruckt und komponierte direkt nach seiner Reise in nur 14 Tagen (bis 18. Januar 1878) seine Serenade. Trotz der kurzen Entstehungszeit des Werkes erhielt er ein Lob von Johannes Brahms. Die Serenade d-Moll op.44 besteht aus vier Sätzen. Ein stolzer Marsch eröffnet die Serenade. Das Menuett, der zweite Satz, versteckt zwei tschechische Volkstänze, Sousedská und Furiant, hinter der klassischen Tradition. Der dritte Satz ist eine Nocturne, in dem der Dialog zwischen zwei Instrumenten mit Rhythmen des Drehorgels zu einer wunderschönen Melodie führt. Mit einem spektakulären Unisono fängt das Finale an, welches an eine Polka erinnert, und verläuft durch einen einsätzigen Marsch, bevor es mit einer markanten Triole endet. Das Tōniro Quintett spielt ein Arrangement für Holzbläserquintett von Jesper Jerkert.
Paul Taffanel ist einer der wichtigsten Flötisten seiner Zeit. Er gründete 1879 die «société des instruments à vent» und leistete einen enormen Beitrag zur Entwicklung der Kammermusik für Blasinstrumente, insbesondere Holzblasinstrumente. Das Quintett schrieb er auch für diese société. Der erste Satz beginnt mit einem geheimnisvollen Unisono des Hauptthemas, gefolgt von einem cantabile Seitenthema. Der zweite Satz, erzählt von einem pastoralen Horngesang, hat einen sehr beeindruckend warmen Holzbläserklang. Der Schlusssatz beginnt wie der erste Satz im Unisono und ist sehr lebhaft, wie eine Tarantella.
Während diese beiden Werke die klassische Tradition respektieren, kann man die eigene Identität des Komponisten - böhmisch bei Dvořák und französisch bei Taffanel – spüren. Inmitten der Veränderungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten diese Komponisten ihre eigene ethnische Zugehörigkeit zum Ausdruck, und sie ähneln wahrscheinlich uns heute, die darüber nachdenken, wie wir unsere eigene Identität in einer zunehmend globalisierten Welt zum Ausdruck bringen können.
Eintritt Konzert frei, Kollekte
Informationen übermittelt via culturoscoPe
- 11. Mai 2025
- Sonntag
- 10:15 - 11:15
- Öffentliche Verkehrsmittel
- Routenplaner