Twann

Schon das Seeufer mit den alten Platanen, den Blumenrabatten, den öffentlichen Spiel- und Badewiesen samt Bocciabahn und Feuerstellen erinnert an südliche Ferientage.

Vollends in Südfrankreich oder Italien fühlt man sich jedoch in der verkehrsberuhigten Dorfgasse. Dort läuft die Zeit gleich viel gemächlicher. Die Dörfler haben fast immer Zeit für einen Schwatz, gerne auch mit den Wanderern und Gästen der ausgezeichneten Fischrestaurants. Diese servieren ihre Spezialitäten im Sommer meist draussen unter freiem Himmel. Und sogar die sportlichen Velofahrer drosseln ihr Tempo - nicht zuletzt wegem urchigen Kopfsteinpflaster.

Vollends in den Süden versetzt einem jedoch der intakte Dorfkern mit seinen denkmalgeschützten Häuserzeilen. Vor allem wenn man durch die Reben und entlang der Gärten mit den urtümlichen Trockensteinmauern wandert, begegnen einem Pflanzen und Tiere aus dem Mittelmeerraum. Eine der schönsten Wanderungen führt, vor allem an heissen Tagen, hoch durch die kühle und imposante Twannbachschlucht. Im Winter locken eher die nebelfreien Höhen des Twannberg mit seiner weiten Juralandschaft.

Trotz der Idylle ist Twann jedoch kein Museumsdorf, das abends nach der Abfahrt der letzten Reisebusse auszusterben droht. Im Gegenteil verbindet eine kurze Bahnfahrt das Dorf mit den Zentren im Osten und Westen. Die Bäckerei und der Dorfladen sind wichtige Treffpunkte für Alt und Jung. Und nicht zuletzt erneuern und erweitern junge Winzerinnen und Winzer mit nachhaltig produzierten edlen Tropfen den Weinbau am Bielersee für die kommenden Generationen.