Eine Ausstellung des Robert Walsers Zentrum
Zu den wertvollsten Beständen des Robert Walser-Archivs im Robert Walser-Zentrum gehören jene 20 Briefe, die Robert Walser zwischen 1925 und 1932 an Therese Breitbach schrieb. Die 17-Jährige hatte Gefallen am Roman Geschwister Tanner gefunden und dies dem Autor mitgeteilt. Der daraus folgende Briefwechsel ist einseitig erhalten, da Walser – im Unterschied zu Breitbach – Briefe nie aufbewahrt hat.
Im Zeitraum der Korrespondenz veränderte sich Robert Walsers Leben grundlegend. 1925 erschien sein letztes Buch, Die Rose. Es folgten äusserst produktive Jahre, in denen er seine geheimnisvolle mikrografische Schreibtechnik verfeinerte und zahllose kurze Texte in Zeitungen und Zeitschriften publizierte. 1929 trat er in die Berner Heilanstalt Waldau ein. Gegenüber Breitbach bemerkte er: «Ich bin vollständig gesund und zugleich sehr ernstlich oder erheblich krank.» (Brief Nr. 850) 1933 gegen seinen Willen nach Herisau verlegt, gab er die schriftstellerische Tätigkeit auf.
Therese Breitbach heiratet, wird Mutter und wandert 1934 nach Brasilien aus, wo sie 1996 stirbt. Die Briefe, die sie von Robert Walser erhalten hatte, nahm sie auf ihre Reise mit.
Die ausgestellten Briefe sind Teil der neuen Briefausgabe, mit der die neue Berner Ausgabe von Robert Walsers Werken eröffnet wird: Robert Walser: Briefe. Hrsg. von Peter Stocker und Bernhard Echte, unter Mitarbeit von Peter Utz und Thomas Binder. Berlin: Suhrkamp 2018 (Werke; 1–3).
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- Von 9. Jan. 2022 bis 31. Dez. 2028
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